Von Felix Ivo auf Mittwoch, 19. November 2025
Kategorie: Application Development

Go: Mehr als nur ein Hype? – Ein Erfahrungsbericht aus der Java-Welt

​Die Welt der Backend-Entwicklung wird von etablierten und mächtigen Programmiersprachen wie C# oder Java mit Frameworks wie Spring Boot dominiert. Doch auch neue Sprachen werden veröffentlicht und versprechen innovative Ansätze. Eine davon ist Go (oder Golang) von Google. Eine Programmiersprache, die für ihre Einfachheit, Performance und exzellente Unterstützung für nebenläufige Prozesse bekannt ist.

Doch wie fühlt sich der Praxistest einer/eines erfahrenen Java-Entwickler:in an? Was sind die Stärken und Hürden von Go, für welche Szenarien eignet es sich und was bleibt als Fazit?

Der Sprung ins kalte Wasser: Stärken und überraschende Hürden

Um es vorwegzunehmen: Go ist aktuell kein direkter Konkurrent von Java, aber es besitzt einzigartige Stärken, die es für bestimmte Anwendungsfälle im Vergleich zu Java sehr interessant machen.

Obwohl Java durch sein riesiges Ökosystem in vielen Bereichen vorne liegt, gibt es drei Aspekte, in denen Go besonders glänzt:

Listing 1: Definition von API-Routen in Go 

Java profitiert von seiner jahrzehntelangen Entwicklung und einem riesigen Ökosystem. Folgende sind die Bereiche, in denen der Umstieg von Java auf Go eine Umgewöhnung erfordert:

Listing 2: Typisches Muster der Fehlerbehandlung in Go

Praktische Einsatzszenarien: Wann ist Go die richtige Wahl?

Basierend auf dieser Analyse ergeben sich klare Szenarien, in denen Go eine überlegenswerte Option ist:

Go ist hingegen weniger geeignet für große, monolithische Unternehmensanwendungen, bei denen ein umfangreiches, integriertes Framework wie Spring Boot die Entwicklungsgeschwindigkeit durch Konventionen und ein riesiges Ökosystem beschleunigt.

Fazit: Ein mächtiges Werkzeug, das man im Repertoire haben sollte

​Go ist eine beeindruckende Sprache, die ihre Design-Ziele – Einfachheit, Performance und Effizienz im Bereich Nebenläufigkeit – konsequent umsetzt. Es ist keine Kopie von Java, sondern eine eigenständige Lösung mit einem klaren Fokus auf schlanke, performante Netzwerkdienste und Systemprogrammierung, die stark von C beeinflusst ist.

Aktuell ist Java mit seiner Vielzahl an umfangreichen und stabilen Frameworks, wie Spring Boot, für viele komplexe Unternehmensanwendungen die reifere und umfassendere Wahl. Doch für die richtigen Nischen – Microservices, CLI-Tools und DevOps-Projekte – bietet Go schon heute eine wirklich gute Alternative.

Die endgültige Empfehlung lautet daher: Go ist kein Ersatz, sondern eine wertvolle Ergänzung. Für Java-Entwickler:innen lohnt sich der Blick über den Tellerrand, um zu verstehen, wann der pragmatische und ressourcenschonende Ansatz von Go die bessere Lösung für ein Problem darstellt. Damit etabliert sich Go nicht nur als eine weitere Option, sondern als strategische Wahl für die Anforderungen der Cloud-native-Ära, in der Effizienz und Performance entscheidende Wettbewerbsvorteile sind.

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