Es gibt etliche, ohne Zweifel tausendfach bewährte Projektmanagementmethoden. Die Spannweite reicht dabei von Agil bis Wasserfall, von eher einfachen Spielregeln zu hochkomplexen Rahmenvorgaben, die genau beschreiben, was an welcher Stelle eines Projekts von wem zu tun ist. Anhänger eines bestimmten Vorgehensmodells geben zudem regelmäßig vor, dass grundsätzlich jedes Projekt mit eben jener Methode erfolgreich durchführbar sei. Was will man also mehr? Und wo genau soll noch eine Lücke sein, die es zu füllen gilt?
Leider dreht sich die Welt immer weiter und es funktioniert nicht immer alles nach einem einzigen Drehbuch. Einfach nur die erfolgreiche Durchführung reicht heute häufig nicht mehr aus und auch für nicht erfolgreiche Projektarbeit gibt es viele Beispiele. Vielleicht könnte man auch die These aufstellen, dass heutige Projekte in der Tendenz durch zunehmende Vernetzung mit dem Projektumfeld häufig komplexer geworden sind. Vielleicht greift das Tailoring, also das Anpassen an das konkrete Projekt, eines einzigen Vorgehensmodells daher nicht mehr weit genug.
Eine mögliche Lösung an dieser Stelle könnte die Optimierung der Methodenauswahl sein, indem verschiedene Modelle kombiniert werden. Sei es, weil ressourcenschonende Projektarbeit immer mehr in den Vordergrund gerät oder schlicht die Zeit, die für die Produktlieferung zur Verfügung steht, knapper bemessen ist – das Erfordernis nach schnellen Projekterfolgen ist heute eher die Regel als die Ausnahme. Hybrides Projektmanagement verspricht an dieser Stelle, das Beste sowohl aus der klassischen als auch der agilen Welt zu einem Optimum zu kombinieren. Getreu dem Motto: Nutze, was hilft und vermeide, was den Erfolg schmälert.
Ganz sicher kann man sagen: Jedes Vorgehen, jede Methode hat spezifische Vor- und Nachteile. Das ändert sich auch nicht durch die Einführung eines hybriden Ansatzes, der letztlich klassische und agile Ansätze nicht ersetzt, sondern eher erweitert. Vielleicht hilft an dieser Stelle zunächst eine Gegenüberstellung der wesentlichen Vor- und Nachteile von klassischen und agilen Methoden:
| Agile Methoden | Klassisches Projektmanagement |
Vorteile | - Schmale Planung, schneller Start, schnelle (erste) Ergebnisse - Anpassung an Veränderungen in der Regel einfach, Verwurfrisiko gering, kein Point of no Return |
- Der Kunde weiß (ohne Abweichungen) genau was und wann er etwas bekommt und wie viel es kostet - Skaliert ohne Probleme auch in Großprojekten |
Nachteile | - Kosten, (End-)Termine und Produkt stehen am Anfang nicht fest - ohne zusätzliche Steuerung (z.B.: SAFe, Less) eher bei kleiner Teamgröße effizient | - Viel Planung im Vorfeld, Produktlieferung in der Regel durch „Big Bang" am Ende - Starr, Anpassungen erfolgen durch (kostenpflichtige) Changes. Vergessene Anforderungen müssen auch über Changes eingesteuert werden |
So weit, so gut – es gibt aber noch etwas dazwischen: Manchmal ist die Welt weder schwarz noch weiß; hier kommt das hybride Projektmanagement mit einem Ansatz daher, der das Beste aus beiden Welten zu kombinieren versucht.
Vielleicht kommt Ihnen dieses Szenario bekannt vor: Häufig wird Software agil entwickelt. Spätestens die betriebliche Einführung ist hingegen durch feste Rollout-Termine gekennzeichnet und folgt einem strukturierten Prozess. Das gesamte Projekt kann damit bereits als hybrides Projekt angesehen werden, da ein agiles und ein klassisches Teilprojekt existiert. Neben dieser sequentiellen Abfolge fällt aber auch ein Projekt, welches agile und klassische Teile parallel bearbeitet in die Kategorie der hybriden Projekte. Die Möglichkeiten sind vielfältig und das Potential ist groß, durch einen Mischansatz Projekte erheblich zu verbessern.
Die Leistungsfähigkeit des hybriden Projektmanagements, die optimale Kombination beider Welten, aber auch die Besonderheiten und Herausforderungen bei der Einführung stellen wir Ihnen gerne in unserem zweitägigen Seminar oder in einem kurzen Webinar einmal vor. Warum sollte man sich auch mit weniger zufrieden geben?
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