Von Stephanie Maria Fleschhut auf Donnerstag, 10. März 2022
Kategorie: Project Management

Virtuelle Mentoren – Helden und Stars als Helfer in der VUCA*-Welt

Wer kennt sie nicht, die Poster in unseren Jugendzimmern.

Sportliche Idole, Musikstars oder Jugendschwarm, aber auch Comic Stars, Superhelden und Fantasy Figuren zierten (oder zieren immer noch) die Wände oder winken uns als Bildschirmschoner entgegen. Mancher Superheld ist als Tattoo verewigt worden und immer bei uns oder schmückt als Figur im Auto unseren Rückspiegel.

Selbstverständlich können auch reale Personen unsere Vorbilder oder Mentoren sein. Manch einer hatte als Kind vielleicht sogar einen imaginären Freund oder eine Freundin...

​WARUM HABEN WIR VORBILDER ODER IDOLE?

Manch einer bewundert ihre Stärke und Souveränität oder die Gabe, immer die richtige Antwort zu finden. Andere wünschen sich wie ihre Stars auch selbst im Rampenlicht zu stehen und von vielen Fans bejubelt und anerkannt zu sein. Oder der Superheld ist schlicht und einfach ein Talisman und Glücksbringer.

Wie können sie uns im Leben unterstützen oder sogar im Berufsalltag helfen? Dahinter verstecken sich viele nützliche Aspekte. Hier werden ein paar davon beleuchtet.

DER SUPERHELD ALS RESSOURCENANKER

Was sind Ressourcen? Eine Ressource kann Motivation oder Energie, Kraft, Mut und vieles mehr sein. Wichtig dabei ist, dass man sich selbst in eine Situation hineinversetzt, in der man die gewünschte Ressource selbst erlebt hat. Man spürt sich Schritt für Schritt mit allen Sinnen in das Erlebte, führt sich die Situation bildlich vor Augen, erinnert sich an Töne, Melodien etc. dann erfolgt eine mentale Verknüpfung mit dem gewählten Idol, Symbol. Das nennt man „Ankern".

Zukünftig kann die reine Vorstellung des Superhelden evtl. sogar mit einer Melodie oder einem Duft kombiniert als Ressourcenquelle in der realen Situation dienen. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

NUTZEN VON HANDLUNGSMUSTERN

Eine andere Möglichkeit ist die Verhaltensstrategien des Stars oder Helden zu analysieren, ggf. zu zerlegen und zu adaptieren. Lernen am Vorbild als Methode, so wie es jeder von uns bereits als Kind erlebt hat. Was haben die Big Heroes besonders gut gemacht? Souverän im Königreich regiert, gerecht und anerkannt wie im Märchen? Oder ein Filmheld, der seine Rede souverän auf der Oskar-Verleihung vorträgt, immer mit den richtigen Worten?

EIN STAR ALS MENTOR

Ein Star als Mentor – eine Technik für Fortgeschrittene, die auch im Coaching gerne herangezogen wird. Wer sich allgemein leicht in andere Personen hineinversetzen kann, findet hier schnell Zugang.

Besonders gut geeignet ist sie für konkrete Situationen, die in der Zukunft liegen. Man stellt sich die Situation, wie die anstehende Vorstandssitzung oder ein anspruchsvolles Mitarbeitergespräch, intensiv vor und lässt die Vorstellung der möglichen Widerstände und Komplikationen in seiner Vorstellung auch voll zu.

Jetzt kommt unser Vorbild (oder auch mehrere Vorbilder) ins Spiel. Wen hole ich mir als Unterstützer? Welchen Rat erhalte ich von meinem Helden oder auch einer Person aus meinem beruflichen Umfeld?

Intensivieren kann ich hier die Wirkung, wenn ich mich selbst aus der Perspektive des Mentors betrachte, häufig kommen hier sogar weitere Empfehlungen zustande. Auch können verschiedene Mentoren Verstärkung durch die Kombination aus Rat und Ressource liefern. Wichtig ist hierbei allerdings, dass man sich aus den Wahrnehmungspositionen sauber löst – z.B. den Stuhl (Bodenanker) wechselt einmal durch den Raum läuft und/oder ein Glas Wasser trinkt.

​UNTERSTÜTZUNG IN SICH SELBST

All die oben genannten Techniken kann man im Berufsalltag bewusst für sich nutzen. Gerade in der VUCA*-Welt holt man sich so ohne großen Aufwand Unterstützung in sich selbst. Es kann ein Vorstellungsgespräch beim Kunden sein, oder man befragt seinen virtuellen Mentor um Rat vor einer strategischen Entscheidung. Vielleicht nutzt man aber auch die Energie und Superkraft als Power um sich im neuen Projekt zu motivieren oder im Sport seine Leistung zu steigern.

Ein systemischer Coach kann einem beispielsweise darüber hinaus helfen, seinen Superhelden oder Mentor zu finden und eigene Ressourcen für sich noch tiefer zu verankern. Hat man einen guten Coach gefunden, unterstützt er den individuellen Entwicklungsprozess und findet die passende Methode für den Coachee.

Wer noch keinen Superhelden für sich gefunden hat, keine Panik – es wird sicher noch einer kommen – es muss keine Person sein, auch Symbole, Tiere und Songs können helfen. Wichtig ist nur, dass es etwas Eigenes ist, denn die Antworten und auch die Energie stecken letztendlich in uns selbst.

Haben Sie auch einen virtuellen Mentor? Wo hat er Ihnen schon geholfen?

*Quelle VUCA: VUCA (projektmagazin.de) 

Kommentare hinterlassen