Weniger Blackbox
Zu Unrecht, wie ich meine. Docker ist das perfekte Werkzeug, wenn es darum geht, mal eben schnell was auszuprobieren, ohne sich dabei das mühsam konfigurierte System zu zerschießen oder eine bestimmte Anwendung mit genau definierter Laufzeitumgebung bereitzustellen. Das kann LXC natürlich auch, aber im Gegensatz zu Docker fühlen sich die Linux-Container hier weniger wie eine Blackbox an, sondern mehr wie ein "echtes" (virtuelles) System. Was dem Kunden mit seinem maßgeschneiderten Tomcat-Container oder dem dockernden Java-Entwickler zwar relativ egal ist, dem wartungswilligen Admin, der eine Herde Container zu hüten hat, die Sache aber nicht gerade einfacher macht. Mehr Container Management
- Netzwerkmanagement: Vereinfachte Verwaltung der von den Containern benötigten Netzwerk-Infrastruktur (Interfaces, Bridges, etc.) aus einer Hand
- Storage Management: Support für multiple Storage Backends (auch geclusterte Dateisysteme, z.B. Ceph), Pools, Volumes
- Integration in diverse Cloud-Management-Plattformen: Auf nahtlose Integration in OpenStack und OpenNebula haben die Entwickler von Anfang an großen Wert gelegt
- Cross-Host Container Management: Container lassen sich sehr einfach im Netzwerk verwalten und verschieben, mit Hilfe von CRIU ist sogar Live-Migration möglich
- Erweiterte Kontrolle von Systemressourcen (Container Monitoring)
- Einfacher Zugriff auf das LXC/LXD-Image-Repository: Ähnlich dem Docker Hub, allerdings nur Basis-Images verschiedener Linux-Distributionen
- Verwaltung von „echten" VMs: Allerdings kann man damit keinen Hypervisor, wie z.B. ESX administrieren, es handelt sich hier um „LXD-VMs", die auf KVM basieren und mit dem Client-Tool lxc wie Container gemanagt werden
Installiert und aktualisiert wird LXD am einfachsten über Snap, ein distributionsübergreifendes Softwareverteilungssystem, das ebenfalls – wer hätte es gedacht – von Canonical entwickelt wird. Für Hartgesottene, die gerne dem Go-Compiler beim Arbeiten zusehen, gibt es aber auch den Sourcecode in einem Git-Repository.
Ich empfehle allen, die bereits mit LXC arbeiten aber LXD (noch) nicht kennen, sich das mal anzusehen – es macht das Leben mit Linux-Containern um einiges leichter und effizienter. Auch Neueinsteiger, die niedrige Einstiegshürden bevorzugen, sind bei LXD bestens aufgehoben.
Wer jetzt Lust auf Mehr (im wahrsten Sinne des Wortes) hat und auch mal ein Tänzchen mit der großen Schwester wagen will, dem empfehle ich die folgenden weiterführenden Links. Allen anderen weiterhin ein „fröhliches Dockern".
Weiterführende Links
https://lxd.readthedocs.io/en/latest/
https://ubuntu.com/blog/lxd-4-0-lts-stable-release-is-now-available