Warum Tagging unerlässlich ist
Mit wachsender Komplexität in Oracle-Cloud-Landschaften steigen auch die Anforderungen an eine saubere Strukturierung und Kostenkontrolle. Tags, also Metadaten in Form von Schlüssel-Wert-Paaren, sind dabei weit mehr als nur beschreibende Elemente.
Sie ermöglichen Governance, Automatisierung und präzise Abrechnungen. Anhand erprobter Best Practices zeigen wir, wie Tagging in der Praxis hilft, Cloud-Kosten zu senken und Ressourcen effizient zu managen.
Grenzen der Compartments und wie Tags sie überwinden
Ressourcen in der OCI werden über Compartments organisiert. Diese können hierarchisch aufgebaut sein, zum Beispiel nach Teams oder Geschäftsbereichen. Die Herausforderung: In der OCI-Konsole lassen sich nicht alle Ressourcen eines Compartments mit einem Klick erfassen.
Hier kommen Tags ins Spiel. Sie ergänzen die statische Compartment-Struktur und erlauben eine dynamische Klassifikation, Suche und Analyse übergreifend über Projekte, Abteilungen oder Umgebungen hinweg.
Besonders in Verbindung mit Tools wie der OCI Cost Analysis gewinnen Tags zunehmend an Bedeutung.
Tag-Typen im Vergleich: Defined vs. Freeform
Die OCI bietet zwei Varianten:
- Defined Tags: Strukturierte, zentral verwaltete Tags mit fester Syntax. Sie sind standardisierbar, konsistent und lassen sich in IAM-Policies und Automatisierungen einbinden.
- Freeform Tags: Beliebige Schlüssel-Wert-Paare, die dezentral gesetzt werden können. Sie sind flexibel, aber fehleranfällig und schlecht automatisierbar.
Unser Rat: Setzt ausschließlich auf Defined Tags, gepflegt und bereitgestellt durch ein zentrales Cloud-Governance-Team.
So sieht eine durchdachte Tag-Struktur aus
In unserem Standardmodell haben sich sechs zentrale Tag-Kategorien bewährt, mit denen wir sowohl organisatorische als auch technische Anforderungen abdecken:
responsible
: Zuständiges Team oder Personstart_date
: Erstellungsdatumend_date
: Geplantes Abschaltdatumruntime
: Erwartete Laufzeitproject_number
: Projektreferenzcost_center
: Kostenstelle oder Bereich
Diese Struktur ermöglicht Transparenz, Rückverfolgbarkeit und einheitliche Auswertbarkeit, sowohl manuell als auch automatisiert.
Cleanup und Governance: Tags als Trigger für Automation
Tags wie end_date
eignen sich ideal für automatisierte Prozesse. Beispiel: Ressourcen, deren Laufzeit überschritten ist, lassen sich per Skript identifizieren:
Ein solcher Check kann regelmäßig laufen, Berichte erzeugen oder sogar automatische Deaktivierungen beziehungsweise Löschungen anstoßen, abgestimmt mit dem verantwortlichen Team.
Das spart Kosten und verbessert die Nachhaltigkeit durch Reduktion ungenutzter Ressourcen. Dies entspricht den Prinzipien von Green IT.
Zusätzlich können Tags genutzt werden, um die Qualität der Metadaten zu prüfen. Wichtig: Nur korrekt gesetzte Tags sind für automatisierte Auswertungen brauchbar.
Fazit: Kleine Tags mit großer Wirkung
Wer auf konsistentes Tagging mit Defined Tags setzt, profitiert mehrfach. Kosten lassen sich besser zuordnen, ungenutzte Ressourcen werden schneller entfernt und Compliance-Anforderungen lassen sich leichter umsetzen.
Ihr wollt euer Cloud-Kostenmanagement modernisieren? Meldet euch bei uns. Wir helfen euch, Tagging und Governance effizient umzusetzen.
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