Von Nicolae Iatco auf Dienstag, 04. Februar 2025
Kategorie: Oracle

Oracle Datenbankmigration in die OCI mithilfe der Oracle Enterprise Manager: Migration Workbench

Die Migration von Datenbanken in die Cloud eröffnet neue Möglichkeiten für Performance und Skalierbarkeit. Dieser Beitrag behandelt die Migration einer Oracle 19c Non-CDB-Datenbank in eine Container-Datenbank (CDB) in der Oracle Cloud Infrastructure (OCI). Der Prozess wird Schritt für Schritt im Oracle Enterprise Manager (OEM) unter Verwendung der Migration Workbench erläutert, wobei die wichtigsten Voraussetzungen, Konfigurationen und Validierungen im Fokus stehen. 

Migrationsmöglichkeiten

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, eine Oracle-Datenbank mithilfe der Migration Bench in die OCI zu migrieren:

In diesem Blog-Artikel wird die Migration mit der TTS-Methode erläutert. Die Transportable-Tablespace-Methode ermöglicht eine nahezu unterbrechungsfreie Migration, indem aus inkrementellen Sicherungen der Quelldatenbank eine Replikat-Datenbank erstellt wird. Es ist möglich, entweder eine vollständige Datenbank zu migrieren oder nur ausgewählte Tablespaces. Für die Verwendung von TTS ist es erforderlich, den/die SYSDBA-Benutzer:in als Named Credential zu nutzen. Eine mit RMAN erstellte Replikat-Datenbank ist jedoch nicht für Failover-Szenarien oder Standby-Wiederherstellungsoptionen vorgesehen.

Die Migration kann entweder in einer Multi-Phasen-Migration oder, bei kleineren Datenbanken, in einer Single-Phase-Migration durchgeführt werden:

Voraussetzungen

Der Migrationsprozess

Um den Migrationsprozess zu starten, meldet man sich in OEM an und wählt im oberen Menü Enterprise, dann Migration und KonsolidierungDatenbank Migrationsworkbench aus. Dort kann man eine Migrationsaktivität starten und wird zu dem Fenster aus Abbildung 2 geführt. In diesem Fenster werden der Name der Migrationsaktivität und der Migrationstyp festgelegt, in diesem Fall die vollständige Datenbankmigration. Es können jedoch auch einzelne Schemata und Tablespaces migriert werden. Danach werden die Quell-Datenbank und die Ziel-Datenbank ausgewählt. Wenn man in eine Container-Datenbank migriert, wie es hier der Fall ist, besteht die Möglichkeit, eine neue PDB in dem jeweiligen Container zu erstellen, in die die Quell-Datenbank später migriert wird. 

Als nächstes werden die Informationen zu den Zugangsdaten und weiteren Einstellungen für die Migration festgelegt. Auf der linken Seite (siehe Abbildung 3) werden die Datenbank-Credentials und Host-Credentials für die Quell-Datenbank angegeben. Rechts daneben werden die notwendigen Credentials für die Ziel-Datenbank, einschließlich des ASM-Credentials, festgelegt. Außerdem werden das Source Work Directory und das Destination Work Directory definiert, also die Verzeichnisse, in denen die Migration durchgeführt wird. Zusätzlich müssen ein Destination Storage Directory sowie das Encryption Password für die Verschlüsselung der migrierten Daten angegeben werden. 

​Im nächsten Schritt werden die Migrationsdetails festgelegt (siehe Abbildung 4). Es werden die Tablespaces ausgewählt, die migriert werden sollen, wie in diesem Fall NIO_TABLESPACE und USERS. Zudem wird die Migrationsphase definiert, wobei zwischen der reinen Backup-Erstellung und der vollständigen Migration gewählt werden kann. Der Unterschied liegt darin, dass beim Backup nur eine Sicherung erstellt wird, während die vollständige Migration die Datenübertragung abschließt. Im Abschnitt Compare Performance besteht die Möglichkeit, die Datenbankleistung nach der Migration zu vergleichen, indem ein neues SQL Tuning Set (STS) erstellt oder ein bestehendes verwendet wird. Zusätzlich können benutzerdefinierte Skripte hochgeladen werden, falls während der Migration bestimmte Aktionen ausgeführt werden sollen.

Im letzten Schritt könnte die Migration sofort gestartet werden, jedoch ist es sinnvoll, zunächst eine Validierung aller wichtigen Parameter für die Migration durchzuführen. Genau dies wird in Abbildung 5 dargestellt. Insgesamt werden 22 Pre-Checks durchgeführt, um sicherzustellen, dass sowohl die Quell-Datenbank als auch die Ziel-Datenbank korrekt konfiguriert sind und die Migration reibungslos verlaufen kann. Da alle Checks erfolgreich bestanden wurden, ist die Umgebung nun bereit für die Migration. Nach Abschluss der Validierung kann die Migration durch Klicken auf die Schaltfläche Submit gestartet werden.  

Es ist möglich die Migration entweder sofort zu starten oder sie für einen späteren Zeitpunkt zu planen. Sobald die Migration gestartet wird, öffnet sich ein Fenster, in dem die einzelnen Schritte verfolgt werden können (siehe Abbildung 6), wie z. B. die Sicherung der Quelldatenbank, die Vorbereitung der Zieldatenbank etc. Zudem lässt sich sofort erkennen, an welcher Stelle ein Problem aufgetreten ist, falls dies der Fall sein sollte. Sobald alle Schritte ohne Fehler abgeschlossen sind, ist die Migration erfolgreich beendet.  

Fazit

Die Migration einer Oracle 19c Non-CDB-Datenbank in eine CDB in der OCI mithilfe der TTS-Methode und des Oracle Enterprise Managers stellt eine effiziente und zuverlässige Lösung dar, um komplexe Datenbankumgebungen in die Cloud zu übertragen. Durch den Einsatz von inkrementellen Backups und sorgfältigen Pre-Checks wird sichergestellt, dass die Datenbank konsistent bleibt und die Ausfallzeiten auf ein Minimum reduziert werden. Der Prozess von der Auswahl der Quell- und Ziel-Datenbanken bis zur abschließenden Validierung zeigt die umfassenden Möglichkeiten, die Oracle mit der Migration Workbench bietet. Mit der richtigen Vorbereitung und einem strukturierten Vorgehen kann die Migration reibungslos ablaufen und den Weg für eine erfolgreiche Nutzung der Cloud-Infrastruktur eröffnen.

Habt ihr Fragen zur Migration eurer Oracle-Datenbank in die OCI oder benötigt ihr Unterstützung bei der Umsetzung? Zögert nicht, euch bei uns zu melden – wir unterstützen euch gerne bei eurem Migrationsprojekt! 

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