Viele Kunden fragen uns immer häufiger, wie Oracle-Datenbanken in der OCI eigentlich lizenziert werden. Dieser Blog-Beitrag soll Ihnen den ersten Einstieg in dieses Thema ermöglichen.
In der OCI werden verschiedene Cloud-Modelle angeboten:- IaaS: Infrastructure as a Service
Hier können eigene physikalische oder virtuelle Server, sogenannte Compute Instanzen, exklusiv genutzt werden. Das bedeutet auch, dass hier die Installation der Oracle-Software und die Oracle-Lizenzierung komplett separat erfolgen müssen, z.B. mit BYOL (Bring your own License). - PaaS: Platform as a Service
Bei diesem Modell wird nur ein Service, z.B. eine Datenbank auf physikalischen (Bare Metal) oder virtuellen Servern zur Verfügung gestellt. Hier können nun die unten erklärten Lizenzmodelle für PaaS angewendet werden. - SaaS: Software as a Service
Mit SaaS werden bestimmte Programme vom Cloud-Anbieter angeboten, wie z.B. Mailprogramme.
Was muss lizenziert werden?
Alle genutzten Ressourcen müssen bezahlt werden. Das sind Backup-, Storage- und Netzwerkkosten und die sog. OCPUs (One Database Oracle Compute Units) auf den physikalischen oder virtuellen Servern. Eine OCPU entspricht einem physikalischen CORE eines Intel Xeon Prozessors. Durch das eingesetzte Hyperthreading werden pro OCPU zwei sog. vCPUs (virtuelle CPUs) auf den Servern gesehen. Die Berechnung der OCPUs erfolgt pro Stunde, je nach eingesetzter Oracle-Edition und Bare Metal oder virtuellen Servern.
Eine allgemeine OCI-Preisliste finden Sie hier:
https://www.oracle.com/de/cloud/price-list.html
PaaS – Lizenzmodelle inklusive der Oracle-Lizenzierung
Pay As You Go (PAYG)
Bei diesem Modell wird nur das berechnet, was auch verwendet wird. Es gibt keine Vertragslaufzeit und keinerlei Verpflichtungen. Die Oracle-Lizenz- und Wartungskosten sind in den Preisen bereits eingerechnet. Die Abrechnung erfolgt seitens Oracle nach dem Verbrauch der verwendeten OCI-Ressourcen zum Ende des Monats.
Annual Universal Credits
Bei diesem Modell kauft der Kunde für mindestens ein Jahr im Voraus Universal Credits. Die Abrechnung der Universal Credits erfolgt von Oracle monatlich nach dem Verbrauch der verwendeten OCI-Ressourcen. Hier hat der Kunde Preisvorteile durch die Vertragsbindung von mindestens einem Jahr. Werden die Universal Credits nach einem Jahr jedoch nicht verbraucht, so verfallen sie. Auch hier sind in den Preisen bereits die Oracle-Lizenz- und -Wartungskosten eingerechnet.
IaaS und PaaS – BYOL (Bring your own License)
Mit BYOL kann der Kunde die Übertragung von eigenen On-Premises-Oracle-Lizenzen bei Oracle beantragen und sie in die OCI einbringen.
Der laufende OCPU-Preis pro Stunde ist bei BYOL günstiger als bei den obigen Varianten. Werden Optionen oder Management Packs, wie Partitioning oder das Diagnostic und Tuning Pack verwendet, so müssen diese Oracle-Lizenzen auch beim Kunden vorhanden sein und eingebracht werden. Für alle mitgebrachten On-Premises-Oracle-Lizenzen müssen jedoch die Wartungskosten selber weiterbezahlt werden, was den günstigeren OCPU-Preis relativiert. Lizenzierungsfehler können hier schneller begangen werden als bei den obigen Varianten, in denen die Oracle-Lizenzierung und die Wartungskosten bereits eingerechnet sind.
Bei Fragen zur OCI beraten wir Sie gerne. Über dieses Thema „Lizenzmodelle in der OCI“ können Sie mehr, unter anderem auch Preisbeispiele, in unserem Seminar erfahren :
Oracle Cloud Infrastructure (OCI) für Oracle DBAs