Von Miguel José Schink auf Dienstag, 27. April 2021
Kategorie: Oracle

Der Oracle Linux Virtualization Manager im Überblick

Im Juni 2019 stellte Oracle eine neue Server-Virtualisierungsplattform vor, die den Vorgänger Oracle VM (OVM) in den Schatten stellen soll. Der neue Oracle Linux Virtualization Manager (OLVM) lässt sich vergleichsweise einfach installieren und konfigurieren, um anschließend eine Umgebung mit mehreren Hosts verwalten und überwachen zu können. Als Hypervisor kommt der moderne Oracle Linux KVM (Kernel-based Virtual Machine) zum Einsatz. Der OLVM selbst basiert auf oVirt, einer Open-Source-Lösung für verteilte Virtualisierung, die von der Red Hat Community entwickelt wird. Neben der Red Hat Community arbeitet auch Oracle durch Bug-Fixing, Qualitätssicherungen, Engineering, eigenen VM-Erfahrungen und Produktverbesserungen an dem oVirt-Projekt fleißig mit.
In diesem Blogartikel, dem ersten Teil dieser Blogreihe, werden die Grundlagen und wichtigsten Features des Oracle Linux Virtualization Managers vorgestellt. Des Weiteren wird ein grober Vergleich zum Vorgänger Oracle VM aufgestellt.

Was steckt hinter dem OLVM?

Der Oracle Linux Virtualization Manager ist eine zentrale Instanz, die auf der oVirt Engine basiert. oVirt ist eine Virtualisierungslösung, die zentrales Verwalten und Überwachen einer gesamten IT-Infrastruktur ermöglicht. Dazu nutzt die Engine den KVM-Hypervisor und baut zudem auf eine Vielzahl von weiteren Community-Projekten auf. Der Fokus liegt auf KVM (Kernel-based Virtual Machine), um für beste Integration, Leistung und Benutzerfreundlichkeit zu sorgen.

Für wen ist der OLVM interessant?

Der Oracle Linux Virtualization Manager bietet für Kunden, die auf der Suche nach einer umfassenden Enterprise-Management-Lösung für verteilte Virtualisierung sind, einen Multi-KVM-Hypervisor Manager mit integriertem Storage- und Netzwerk-Management. Auf Oracle-KVM-Umgebungen lässt sich zudem die Lizenzierung von Oracle-Produkten durch Hard Partitioning bzw. CPU-Pinning optimieren. Des Weiteren ist der OLVM bereit für die Cloud. So können verschiedene bare-metal Server-Shapes in der Oracle Cloud Infrastructure als KVM-Host verwendet werden. Mehr dazu in einem weiteren Blogartikel dieser Reihe.

Features des OLVM im Überblick

Der OLVM kommt mit einer kostenfreien Nutzungslizenz und ist durch den modernen KVM-Hypervisor zu vielen Hardware-Herstellern kompatibel. Durch das Feature CPU-Pinning können physische Cores an vCores von virtuellen Maschinen gepinnt werden. Dadurch lässt sich die Lizenzierung von Oracle Produkten optimieren. Es wird nur das lizenziert, was auch tatsächlich genutzt wird. Nachfolgend weitere Features des Oracle Linux Virtualization Managers:

OLVM vs. OVM

Die wichtigsten Features von Oracle VM werden übernommen:
Weitere Features im Vergleich sind:
Feature ​Oracle VM ​Oracle Linux Virtualization Manager
​Hypervisor ​Xen ​KVM
​Manager​Oracle​Open Source
​Multi User Control ​Nein ​Ja
​Role Based Access Control ​Nein ​Ja
​Full CLI ​Ja ​Nein
​Hochverfügbarkeit ohne Manager ​Ja ​Nur mit self-hosted Engine
​Parallele Aufgaben Ausführung ​Nein ​Ja
​Snapshots ​Nein ​Ja
​Automatisierte Backups des Managers​Ja ​Durch Skripte umsetzbar
​Erweiterte Features wie SR-IOV, moVirt, ... ​Nein ​Ja
​Solaris als Gastbetriebssystem ​Ja ​Nein
Im nächsten Artikel geht es um die einzelnen Komponenten und die Architektur des Oracle Linux Virtualization Managers. Weitere Artikel dieser Reihe werden sein:
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