„… und jeder Anfang ist ein neues Abenteuer." Wie bei jeder neuen Version der Oracle Datenbank, gibt es auch bei Oracle Database 23ai liebgewonnene Funktionen, von denen wir uns verabschieden müssen. Die „desupported Features“ sind in Oracle 23ai nicht mehr dabei.
Vor dem Upgrade auf Oracle 23ai müssen sich Administrator:innen und Entwickler:innen daher ggf. Alternativen suchen, um ihre Systeme „23ai-ready“ zu machen.
Wir haben bereits einen Blogbeitrag zu den veralteten Features (deprecated features) in Oracle 23ai veröffentlicht. Ihr erreicht ihn unter diesem Link.
Nur noch Container
Die klassische Datenbank-Architektur („Non-CDB-Architektur“) ist zwar schon seit Oracle 21c desupported, aber Oracle 23ai ist das erste Long-Term-Support-Release, das nur noch Container-Datenbanken unterstützt.
Alte Zöpfe abschneiden
Es gibt keinen Oracle 23ai-Client für 32-Bit Betriebssysteme, d. h. auf 32-Bit-Betriebssystemen müsst ihr auf einer älteren Client-Version bleiben. Generell gilt, dass nur noch Clients, die mindestens die Version 19c haben, unterstützt werden. Ältere, nicht unterstützte Client-Versionen, können grundsätzlich funktionieren, aber es kann zu Fehlern kommen.
Auch den alten Password-Hashes geht es an den Kragen: 10g-Hashes werden nicht mehr unterstützt, 11g-Password-Hashes sind abgekündigt.
Rund um den Cluster wird aufgeräumt
Bei der Oracle Grid Infrastructure bzw. dem Real Application Cluster wird aufgeräumt und Features, die nur sehr selten von den Kund:innen genutzt wurden, werden jetzt nicht mehr unterstützt. Dies betrifft Policy-Managed-Datenbanken, Quality of Service, Cluster Domains, Domain-Services Cluster und Shared GNS. Auch das „Grid Infrastructure Management Repository“, kurz GIMR, ist nicht mehr dabei. Oracle nutzt jetzt ein anderes Repository für die im GIMR gespeicherten Metadaten.
Keine Hilfe mehr beim Recovery
Der „Database Recovery Advisor“ bot bislang Unterstützung für die einfachen Recovery-Fälle, in dem er die passenden RMAN-Befehle generiert hat.
Upgrade nur noch „automatisch"
Das Tool AutoUpgrade wurde 2019 eingeführt und ist das Upgrade-Tool mit den meisten Funktionen: Es kann Upgrades durchführen, Patches einspielen, Non-CDBs zu PDBs konvertieren und vieles mehr. Da ist es nur konsequent, dass Oracle die anderen Upgrade-Methoden wie das GUI-Tool "Database Upgrade Assistent" (DBUA) oder das skript-basierte Upgrade nicht mehr unterstützt.
Traditional Auditing
Das klassische Auditing, von Oracle „Traditional Auditing“ genannt, ist desupported. Das seit Oracle 12c verfügbare „Unified Auditing“ bietet deutlich mehr Möglichkeiten und sollte daher bei neuen Auditing-Projekten verwendet werden. Für die Migration traditioneller Auditing-Policies zum Unified Auditing bietet Oracle in der Support-Note 2909718.1 Migrationsskripte an.
Eine komplette Übersicht über die „deprecated und desupported Features“ gibt es im „Oracle Database 23ai Upgrade Guide“.
Fazit
Wie bei jeder neuen Datenbank-Version streicht Oracle auch bei der Version 23ai einige Funktionen von der Feature-Liste. Die Änderungen kommen aber nicht überraschend.
Informationen zu den neuen Features der Version 23ai der Oracle Datenbank erhaltet ihr in den nächsten Wochen hier in diesem Blog und natürlich auch in unseren Seminaren „Oracle 23ai Neuheiten“ und „Oracle 23ai Neuheiten für Entwickler“.
Seminarempfehlungen
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