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5 Minuten Lesezeit (907 Worte)

Code Review und dessen Best Practices

Code Reviews sind aus modernen Entwicklungsprojekten nicht mehr wegzudenken. Auch wenn sie auf den ersten Blick nach zusätzlicher Arbeit aussehen, steigern sie am Ende die Effizienz und führen zu besseren fachlichen Ergebnissen. Davon profitiert nicht nur das Entwicklungsprojekt - sondern auch die Skills der Entwickler:innen. Dieser Blogartikel beschreibt die Best Practices des Code Reviews.  

Was ist ein Code Review?

Bei einem Code Review werden Änderungen, die ein:e Entwickler:in am Quellcode vorgenommen hat, von einem/r oder mehreren anderen Entwickler:innen überprüft. Die Prüfer:innen achten dabei sowohl auf technische als auch fachliche Aspekte: Sie stellen sicher, dass der Code korrekt ist und identifizieren Verbesserungsmöglichkeiten. Code Reviews sind nicht nur für unerfahrenere Entwickler:innen sinnvoll – auch erfahrenere Entwickler:innen profitieren davon, da Fehler minimiert und Optimierungspotential erkannt wird. Dieser ständige Austausch im Team schafft eine wichtige Grundlage für die Qualitätssicherung.  

Welche Arten von Code Review gibt es?

Es gibt verschiedene Methoden, Code zu überprüfen:

1. Pair Programming
Zwei Entwickler:innen programmieren gemeinsam den Quellcode, teilen ihren Bildschirm oder arbeiten nebeneinander. Gerade bei komplexerer Geschäftslogik und einer sehr umfangreichen Applikation kann diese Methode von Vorteil sein, da das fachliche Wissen beider Entwickler:innen gebündelt wird. So können potenzielle Probleme frühzeitig erkannt und gelöst werden. Beide Entwickler:innen profitieren somit direkt vom Wissen des anderen

2. Über-die-Schulter-Reviews
Ein:e zweite:r Entwickler:in schaut dem anderen über die Schulter und gibt direkt Anmerkungen zum Code. Die prüfende Person arbeitet dabei an den eigenen Aufgaben und überprüft den Code in sinnvollen Zeitabschnitten.

3. Pull- oder Merge-Requests
Diese Methode ist besonders verbreitet und von Plattformen wie z.B. GitLab, GitHub, Gerrit oder BitBucket genutzt. Entwickler:innen laden ihre Code-Änderungen hoch und andere Teammitglieder überprüfen sie unabhängig von Ort und Zeit. Dies ist besonders hilfreich in Zeiten des Homeoffice.

Besonders für kritischen Code ist die Einbindung mehrerer Prüfer:innen sinnvoll: Unterschiedliche Perspektiven helfen, Fehler frühzeitig zu entdecken und Code-Qualität zu steigern. Ein Team sollte sich gut überlegen, welche Methode je nach Projekt sinnvoll ist.

Best Practices für Code Reviews

Kleine und häufigere Reviews statt großer Überprüfungen
Statt einen riesigen Code-Block auf einmal zu überprüfen, sollten Entwickler:innen Änderungen regelmäßig und in kleineren Teilen reviewen lassen. Ein großes Review kostet viel Zeit, während kleinere Reviews effizienter sind und kontinuierliche Verbesserungen ermöglichen.

Ein Review sollte zudem zeitnah erfolgen, damit potenzielle Fehler schnell identifiziert und behoben werden können. Besonders in agilen Teams ist dies essenziell für eine reibungslose Entwicklung.

Konstruktive Kritik geben – klar und respektvoll
Sinnvolles Feedback trägt nicht nur zur Verbesserung der Code-Qualität bei, sondern fördert auch die Weiterentwicklung der beteiligten Entwickler:innen. Entscheidend ist dabei die Art und Weise der Kommunikation. Eine klare und respektvolle Sprache schafft die Grundlage für eine offene Diskussion. Anstatt etwa zu sagen: „Das ist falsch", kann eine Formulierung wie „Hast du diese Alternative in Betracht gezogen?" deutlich konstruktiver wirken.

Feedback sollte außerdem direkt und persönlich formuliert sein. Aussagen wie „Mir ist aufgefallen, dass die Schleife hier mehrere Datenbankabfragen ausführt. Vielleicht könnten wir überlegen, ob sich das durch ein Batch-Verfahren optimieren lässt?" laden zur Zusammenarbeit ein, statt zu belehren. Destruktive Kritik – etwa ein schlichtes „gefällt mir nicht" – bringt niemanden weiter. Stattdessen sollte der Fokus auf konkreten Verbesserungsvorschlägen liegen, die nachvollziehbar begründet sind.

Nicht zuletzt verdienen auch kleine Hinweise Beachtung. Aspekte wie Rechtschreibung oder die Einhaltung von Formatierungsrichtlinien mögen auf den ersten Blick nebensächlich erscheinen, tragen aber langfristig zu einer konsistenten und wartbaren Code-Basis bei.

Code-Review-Checkliste – strukturiert und zielführend prüfen
Eine Code-Review-Checkliste stellt sicher, dass alle relevanten Aspekte eines Codes systematisch geprüft werden. Dadurch behalten Teams die Übersicht und vermeiden, dass wichtige Qualitätsfaktoren übersehen werden. Hier sind einige essenzielle Punkte, die ein strukturiertes Review umfassen sollte:

  • Code-Qualität & Struktur – Ist der Code klar, verständlich und gut strukturiert? Vermeidet er unnötige Wiederholungen (DRY-Prinzip) und ist er modular aufgebaut?
  • Fehlerminimierung & Sicherheit – Sind potenzielle Sicherheitslücken vorhanden? Wurde der Code auf mögliche Schwachstellen hin überprüft?
  • Logging & Dokumentation – Ist der Code gut dokumentiert? Sind wichtige Geschäftslogiken nachvollziehbar erklärt? Wurden Logging-Anforderungen erfüllt?
  • Performance & Effizienz – Gibt es ineffiziente Schleifen, überflüssige Datenbankabfragen oder speicherintensive Prozesse, die optimiert werden sollten?
  • Code-Testabdeckung sicherstellen – Sind alle relevanten Codebereiche durch automatisierte Tests abgedeckt? Sind Testfälle sinnvoll geschrieben und gewährleisten eine hohe Software-Qualität?

Mit einer strukturierten Checkliste wird das Review effizienter und zielführender sodass nicht nur die Code-Qualität steigt, sondern auch die Zusammenarbeit im Team gefördert wird.

Fokus auf Qualität – nicht auf persönliche Vorlieben
Die Prüfer:innen sollten darauf achten, dass sowohl allgemeine als auch unternehmensweite Standards eingehalten werden, statt persönliche Präferenzen in den Vordergrund zu stellen. Eigene Vorlieben müssen manche Entwickler:innen dafür möglicherweise hintenanstellen. Gerade bei sicherheitskritischem Code oder performance-relevanten Bereichen ist eine gründliche Prüfung essenziell. Je nach Bedarf kann es hilfreich sein, mehrere Reviewer einzubinden, um eine umfassendere Analyse zu gewährleisten.

Automatisierte Prüfungen als Teil des Reviews
Neben manuellem Feedback können automatisierte Prüfungen helfen, typische Fehler frühzeitig zu erkennen. Einige Aspekte der Code-Qualität lassen sich mit spezialisierten Tools (z.B. SonarQube, Codacy, DeepSource) überprüfen:

  • Formatierung & Stil: Sind alle Namenskonventionen eingehalten? Gibt es Inkonsistenzen bei Code-Blöcken?
  • Code Coverage: Decken vorhandene Tests alle relevanten Bereiche des Codes ab?
  • Ungenutzte Variablen & ineffizienter Code: Helfen statische Code-Analyse-Tools dabei, überflüssige oder fehleranfällige Code-Abschnitte zu identifizieren?

Diese automatisierten Prüfungen stellen sicher, dass sich Entwickler:innen stärker auf funktionale und architektonische Aspekte konzentrieren können, anstatt sich mit trivialen Formatierungsfragen aufzuhalten

Fazit

Code Reviews sind unverzichtbar in der Softwareentwicklung. Sie helfen dabei, Fehler frühzeitig zu erkennen, das Team-Wissen zu teilen und die Code-Qualität zu steigern. Die Investition in strukturierte Reviews zahlt sich langfristig aus – sowohl für die Entwickler:innen als auch für die Projekte.  

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Samstag, 12. Juli 2025

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