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Oracle Analytics Cloud – Oracle’s SaaS-Lösung für Business Intelligence in der Cloud

BI-Markt 

Schaut man sich auf dem Markt nach Business-Intelligence-Lösungen um, wird einem sehr schnell deutlich, dass es sehr viele verschiedene Anbieter gibt, vom kleinen spezialisierten Nischenanbieter wie z. B. Board bis hin zu langjährig auf dem Markt vertretenen Lösungen von beispielsweise IBM, Microsoft oder auch Oracle.

Einen guten Überblick über die Stärken und Schwächen der einzelnen Produkte gibt die aktuelle Gartner-Studie.

Abbildung 1:Gartner BI Magic Quadrant; Quelle: Gartner

Oracle BI Suite – Vergangenheit & Gegenwart

Der zweitgrößte Softwarehersteller der Welt Oracle hat sich über Jahre mit seiner „Oracle Business Intelligence Suite“ auf dem Markt positioniert.

Die Lösung kam und kommt heutzutage vor allem bei Oracle-Datenbank-Kunden zum Einsatz, da sie zusammen mit dem „Oracle Warehouse Builder“ die komplette Kette von ETL bis zum Enterprise Reporting abdeckt.

Unterschiedliche Lizenzierungsversionen von der „Oracle Business Intelligence Standard Edition One (OBISE One)“ bis zur „Oracle Business Intelligence Enterprise Edition Plus (OBIEE Plus)“ bieten unterschiedliche Funktionalitäten und eine Lösung, die sowohl beim Mittelstand, als auch beim Konzern zum Einsatz kommen kann.

OAC und OAS – Gegenwart & Zukunft

Doch auch an der BI-Software geht die aktuelle Entwicklung mit IaaS, PaaS & SaaS in der Cloud nicht vorbei, sodass Oracle in diesem Bereich auf neue Produkte setzt:

  • Oracle Analytics Cloud (OAC)
  • Oracle Analytics Server (OAS)

Mit beiden Lösungen verspricht Oracle eine größtmögliche Konnektivität, um viele verschiedene Datenquellen anbinden zu können.

Abbildung 2: OAC Plattform; Quelle: Oracle

 Was die Analyse- und Auswertungsmöglichkeiten betrifft, bietet Oracle drei verschiedene Aspekte an:

  • Governed Analytics

Hiermit lässt sich ein unternehmensweites Reporting- & BI-System abbilden, welches Dashboards, KPIs oder auch „Pixel-Perfect Reports“ bietet.
Der Fokus liegt hier auf einer zentralen Erstellung der Auswertungen und Kennzahlen, welche dann den passenden Zielgruppen zur Verfügung gestellt werden können.


  • Self-Service Analytics

Diese Komponente bietet Key-Usern an, ihre eigenen Auswertungen zu erstellen und mit passenden Daten anzureichern. Der Fokus liegt hier auf einer schnelleren Auswertung der Daten, sodass Erkenntnisse zügiger gewonnen und Entscheidungen effizient getroffen werden können.


  • Augmented Analytics

Dieser Bereich steht aktuell in vielen BI-Tools sehr stark im Fokus und soll es erlauben, Daten u.a. mit Machine Learning möglichst automatisiert zu analysieren, um daraus Handlungsanweisungen zu generieren.

Abbildung 3: Oracle Analytics; Quelle: Oracle

OAC & OAS – Versionen & Lizenzen

Bei OAC und OAS handelt es sich im Grunde für den Benutzer um die gleiche Lösung, welche sich aber beim Hosting, der Administration und der Lizenzierung unterscheidet.

Oracle Analytics Cloud

Bei der OAC handelt es sich um „Software as a Service“. Die komplette Analytics-Umgebung läuft in der Oracle Cloud und wird per Knopfdruck aufgesetzt.

Bei der Konfiguration hat man folgende Einstellungsmöglichkeiten:

  • Feature Set
Abbildung 4: OAC Feature Set
Enterprise Analytics bietet den kompletten Funktionsumfang, welcher für ein zentrales unternehmensweites Reporting benötigt wird.

Bei der Auswahl von Self-Service stehen nur die Funktionalitäten für Key-User Auswertungen zur Verfügung.

Beide Versionen schlagen mit unterschiedlichen Lizenzkosten zu Buche.

  • Capacity
Abbildung 5: OAC Capacity

Über diese Einstellung wird gesteuert, wie groß die Umgebung dimensioniert werden soll und ob das „Sizing“ per OCPU oder „per User“ vorgenommen werden soll.

Zudem ist hiervon die Lizenzierung abhängig, ob per OCPU oder User abgerechnet wird.

Falls man die Dimensionierung über die OCPU ausgewählt hat, beginnt die Metrik bei 2 und kann bei Bedarf auf bis zu 52 OCPUs hochskaliert werden.

Es kann auch nur eine OCPU gewählt werden. Diese Einstellung ist aber nur für Test-Umgebungen zu empfehlen, da hier ein späteres Hochskalieren nicht möglich ist. Wählt man „per User“ aus, wird per „Named User“ abgerechnet. Die Lizenzierung fängt bei 10 „Named Usern“ an.

  • License Type
Abbildung 6: OAC Licence Type

Über diese Auswahl wird die Lizenzierung für die Software und deren Abrechnung bestimmt.

Bei „License Included“ wird alles über die Cloud-Rechnung von Oracle abgerechnet und man kann sich sicher sein, dass die Software korrekt lizenziert ist.

Hat man direkt bei Oracle eine Lizenz für die Analytics Cloud gekauft, kann man „BYOL“ auswählen und es fallen dann nur die Infrastruktur-Kosten an.

Was die Kosten für eine OAC-Umgebung betrifft, kann man sich einen guten Überblick mit dem Oracle Cloud Cost Estimator verschaffen, wobei zu berücksichtigen ist, dass zusätzlich
indirekt Kosten für Computer, Datenbank (unsichtbar), Health checks, VCN (Virtual Cloud Network), Storage, etc. anfallen. Diese Kosten addieren sich nach Aussage von Oracle zu einem Aufschlag von ca. 15 %.

Wird die OAC nicht benutzt, sollte diese heruntergefahren werden, um die laufenden Kosten zu minimieren.

Wie schon geschrieben ist die OAC ein SaaS. Dieser Service bringt die typischen Vorteile mit sich, dass man sich um Infrastruktur, Security, Betrieb und Wartung nicht kümmern muss.

Hinzu kommt, dass neue Funktionalitäten monatlich zuerst in der OAC bereitgestellt werden, bevor sie in einem OAS-Release zur Verfügung stehen.

Oracle Analytics Server

Der OAS ist der on-premise Nachfolger der Oracle BI Suite, sodass BI-Suite-Kunden mit laufendem Support-Vertrag diesen ohne zusätzliche Lizenzkosten nutzen können.

Er stellt eine gute Lösung für Kunden bereit, die mit Ihren Daten nicht in die Oracle Cloud gehen wollen und stattdessen andere Cloud-Anbieter oder on-premise bevorzugen. Der OAS kann als Produkt eigenständig in eine Infrastructure-Umgebung installiert und verwaltet werden.

Updates sind hier quartalsweise, nachdem sie in der OAC bereitgestellt wurden, geplant und sollten dann in Eigenregie eingespielt werden.

Was die Lizenzierung des OAS betrifft, gibt es auch hier die Möglichkeit nach OCPU oder „Named User“ zu lizenzieren.

Fusion Analytics Warehouse 

Um die Aufzählung zu komplettieren, soll auch das Fusion Analytics Warehouse erwähnt werden. Hierbei handelt es sich um eine Lösung für Oracle-Fusion-Kunden, welche auf OAC und ADW (Autonomous Datawarehouse) basiert und fertige Ladeprozesse und Model mitbringt.

Ausblick 

Nachdem dieser Artikel einen allgemeinen Überblick zu OAC gegeben hat, werden die einzelnen Aspekte in zukünftigen Beiträgen vertieft. So wird im nächsten Beitrag auf die Installation, Administration und Sicherheit von OAC eingegangen.

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Freitag, 19. April 2024

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