Grafana Neuerungen seit Version 5.4.4
Grafana (https://grafana.com) gehört mittlerweile zu den marktführenden Visualisierungstools für Time-Series basierende Analytik, Monitoring und Alerting. Es existiert sowohl eine freie/libre Open-Source-Variante unter der Apache 2.0 Lizenz, als auch eine Enterprise-Version. In diesem Artikel möchte ich hauptsächlich auf die freie Open-Source Version eingehen. Seit dem Release von Version 5.4 im Dezember 2018 hat sich auf Grund der großen Community-Beteiligung sehr viel getan. Mit über 850 Code-Contributors auf GitHub und reger Beteiligung im Bugtracker wächst Grafana sehr schnell und es kann schwerfallen, auf dem aktuellen Entwicklungsstand zu bleiben.
Im Nachfolgenden werde ich auf die wichtigsten Änderungen und neuen Funktionen seit dem letzten großen Grafana Release v5.4 eingehen und schon mal vorab auf ein paar Features der kommenden Version 6.2 aufmerksam machen.
Mit Grafana v6.0 wurden viele neue Features hinzugefügt und alte verbessert. Zu den neuen Features gehört unter anderem das Explore-Feature. Hierbei liegt der Fokus nicht auf dem Dashboard, sondern auf den individuellen Queries, was es besonders nützlich bei der Query-Untersuchung und Troubleshooting macht.
Loki ist ein neues Grafana Labs Projekt, welches verspricht neben der Time Series Analysis auch noch Logdateien anschaulich machen zu wollen. Mit dem Slogan „Like Prometheus, but for logs." setzt sich das Projekt, obwohl es sich noch in Alpha befindet schon hohe Ansprüche.
Der Support für Google Stackdriver war seit Release v5.3 in der Beta, wird aber jetzt, mit vielen Verbesserungen auch offiziell als Datenquelle unterstützt. Wo wir uns schon beim Thema Cloud befinden: Das Azure Plugin ist zum offiziellen Bestandteil von Grafana geworden und somit wurde auch das Ziel, Support für die drei größten Cloud Anbieter (Amazon, Google, Microsoft) in v6.0+ zu bringen, erreicht.
Die neu hinzugefügte Gauge- (links) und Bar Gauge (rechts) Visualisierung (links) macht es einfach und übersichtlich Momentanwerte wie etwa CPU-Auslastung oder Speicherfüllgrad abzulesen. Meiner Meinung nach ist das Gauge Panel allerdings kein Ersatz für das beliebte Singlestat Panel mit Spark lines.
Bisher gab es bei der Benutzerverwaltung die Option Benutzer als Admin, Editor und Viewer hinzuzufügen. Dies ändert sich mit Grafana v6.1. Editoren können nun Teams, Dashboards und Ordner, die sie „besitzen", ändern und verwalten und übernehmen somit essentiell die Rolle eines Administrators für diese Bereiche. Dabei hoffen die Grafana Entwickler auf das Feedback der Community und entscheiden dementsprechend, ob das Feature anhaltend in den nächsten Releases übernommen wird. Zusätzlich gibt es eine neue Team Berechtigung, welche es Benutzern, die entweder die Rolle eines Viewers oder Editors haben, gestattet wird, andere User zum Team einzuladen und hinzuzufügen.
Ad-hoc Filter, wie man es schon mit anderen Backends/Datenquellen wie Elastic kennt wurden jetzt auch für Prometheus eingerichtet. Damit dieses Feature funktioniert, wird Prometheus v2.6 vorausgesetzt.
Für alle Grafana Poweruser mit komplexen Querieberechnungen und großen Dashboards bringt v6.2, neben dem Bar Gauge Panel, welches viele der Features des oben genannten Gauge Panels übernimmt, ein lang ersehntes neues Feature mit sich – das „Lazy loading" von Dashboard Panels.
Lazy loading verzichtet auf unnötige Datenanfragen und lädt nur die sichtbaren Panels. So werden Ressourcen gespart und es können mehr Nutzer gleichzeitig auf die Dashboards zugreifen. Allein diese Funktion wäre mir ein Update wert.
Wie Sie sehen gibt es jede Menge neue Features, Funktionen und Verbesserungen. Wenn Sie noch mehr Details benötigen, finden Sie hier die ausführlichen Details in Grafanas Changelog: https://github.com/grafana/grafana/blob/master/CHANGELOG.md
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